The Witness im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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The Witness ist nun schon einige Tage auf dem Markt und tatsächlich fühle ich mich mittlerweile, als hätte ich einen Marathon hinter mich gebracht! Dieses Spiel macht süchtig, aber fordert gleichzeitig auch eine sehr hohe Frustrationsgrenze von euch. Mehr im Test.

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[b]Worum geht es?[/b]
Worum es in The Witness geht bleibt sehr lange Geheim. Der Spieler startet ohne jegliche Einführung in einem dunklen Tunnel, aus dem es sich erst mal heraus zu arbeiten gilt. Schon auf diesem linearen Weg treffen wir erste Touchscreens an, die in The Witness Spielentscheidend sind. Auf diesen Screens, die unterschiedliche Farben besitzen können, müssen wir nämlich Linien zeichnen. Hier am Anfang noch ganz einfach von A nach B. Später kommen komplexe Regeln dazu um uns ultra fiese Rätsel zu stellen.

Nachdem wir den Tunnel verlassen haben kommen wir in einen großen Garten. Anscheinend von einem prächtigen Haus. Einige Areale können wir betreten. Andere nicht. Unser Hauptaugenmerk liegt aber an einer großen Tür, die durch eine Art von Schloss versperrt wird. Kabel führen in alle Himmelsrichtungen, so dass man sich denkt, die müssen ja irgendwo hinführen! Und tatsächlich. Den am Ende von jeden Kabel gibt es mindestens ein Touchscreen, der uns mehr oder weniger auffordert wieder diese Verbindungen zu zeichnen. Schon hier zieht das Spiel spürbar an, so dass man schon mal ein paar Sekunden benötigt um eine Zeichnung fertig zu stellen.

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[b]Des Rätsels Meister[/b]
Doch all das soll noch nichts sein, bezüglich dem was hinter dem ersten Tor auf uns wartet. Haben wir nämlich die ersten kleineren Rätsel gelöst, dürfen wir uns erstmals freier Bewegen und Quasi entscheiden wo wir hinmöchte, welche Rätsel wir lösen und was wir uns anschauen.

Eins ist klar – dieses Spiel wunderschön aus. Diese ganzen Farben, das dicke Dickicht und der wundervolle Kontrast vom blauen Himmel, Wellenschlagenden Wasser und dieser bunten Natur sind einfach Traumhaft! Doch all das sollte uns nicht abhalten neue Rätsel auszuprobieren. Einige Rätsel fallen uns einfach als andere. Allgemein sollte man die Augen immer offen halten, denn oft liegt des Rätsels Lösung in den Gegenheiten der Objekte in unserer Umgebung. Manchmal muss man aber auch sehr lange Knobeln um bestimmte logische Zusammenhänge zu erkennen. The Witness ist gemein aber niemals unfair.

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[b]Keine Story[/b]
Eins fällt auf. Auch wenn wir das Spiel eine ganze Weile spielen kommt in uns das Gefühl auf, keine Geschichte erzählt zu bekommen. Langweilig oder Geistlos ist The Witness dennoch niemals. Irgendwie halten uns die Rätsel bei der Stange und die geschickt platzierten Details der offenen Welt sprechen ohne Videos eine Sprache, dass hier irgendwas passiert sein muss. Wir rätseln nicht nur am Touchscreen, sondern auch um den Sinn. Sehr eindrucksvoll!

Mit fortlaufenden Fortschritt führt es uns auf viele weitere Areale. Die Insel von The Witness hat viel zu bieten. Sei es eine Wüste, ein Tempel oder doch eine Burg. Haben wir bestimmte Herausforderungen gemeistert, aktiviert sich ein Laser der auf die Spitze eines Berges zeigt. Was hat es mit der Spitze auf sicht, fragen wir uns? Doch um dahin zu gelangen müssen noch viele andere Laser aktiviert werden.

[b]Lange Spielzeit[/b]
The Witness Schöpfer Jonathan Blow wirbt damit, dass man mit dem Spiel locker 80 Stunden Spielspaß haben kann. Das stimmt auch! Denn wer sich auf das Spiel einlässt, keine Spoiler Videos schaut, der wird tatsächlich eine ganze Weile benötigen um alle Rätsel zu knacken. Wenn es überhaupt möglich ist alle zu knacken! Ihr benötigt nämlich nicht alle um bis ans Ende zu kommen.

Fazit: The Witness hat mich völlig überrascht. Anfänglich war ich tatsächlich skeptisch ob ein einfach gehaltenes Rätspiel tatsächlich Spaß bereiten kann. Doch Jonathan Blow hat sich hier ein geniales, wie einfaches Konzept einfallen lassen, dass jeden erreichen wird, der sich darauf einlässt. Es ist ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn man nach gefühlten Stunden ein Rätsel löst und wieder einen Schritt weiter kommt. Ein ähnliches Gefühl hat mir bis Dato nur Dark Souls, alias Bloodborne vermittelt.

Wehmutstropfen ist allerdings der Preis. Mit fast 40 Euro ist dieser Titel ganz schön Teuer. Nun mag man argumentieren, dass das Spiel 80 Stunden Spielzeit bietet. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass diese Spielzeit nicht durch aufwendige Entwicklung zustande kommt, sondern durch komplexe Rätsel die in Entwicklung sicherlich nicht so große Ressourcen gefressen haben.

Auf der anderen Seite war das Spiel nun 7 Jahre in Entwicklung. Eine lange Zeit, die auch entsprechend viel Geld in Anspruch genommen haben sollte. Und noch viel wichtiger. Dieses Spiel funktioniert perfekt. Man merkt dass sich die Entwickler um jedes Detail genaue Gedanken gemacht haben.

Kaufempfehlung: Ja!