Nicht schon wieder! Bundesinnenminister möchte nach Anschlag in Halle Gamerszene beobachten. Gibt es nicht andere Baustellen als „Killerspiele“?

Autor des Artikels: Steven Wilcken

Ihr werdet es wohl schon mitbekommen haben dass es in Hallo einen Anschlag gaben, der glücklicherweise „misslungen“ ist und so „nur“ 2 Todesopfer forderte. Auch wenn das schon bitter genug ist und den angehörigen nur Bestes zu wünschen ist, begibt sich die Politik nun mal wieder in Polemik. Denn kaum sind die ersten Beileidsbekundungen der Politik verstimmt, kündigt man Sanktionen an. Und wenn treffen diese? Klar – die bösen Killerspiele!

Gegenüber der ARD soll der Bundesinnneminister gesagt haben, dass die Täter immer wieder aus der Gamingszene kommen würden. Es wäre schwierig zu unterscheiden ob es sich um ein Computerspiel, eine Simulation oder schon eine verdeckte Planung für einen Anschlag handle. Entsprechend müsste die Gamer-Szene genau beobachtet werden.
Nachdem bereits in der Vergangenheit entsprechende Vorwürfe zu Nichts führten, im Sand verliefen oder sogar widerlegt wurden, erntete der Bundesinnenminister für seine Äußerung einen großen Shitstorm.

Besser Beraten relativierte der Minister seine Aussagen und sprach nur noch davon, dass die Gaming-Plattformen von Rechtsextrmisten infiltriert würden. Man würde die Chats für rechtswidrige Inhalte missbrauchen.

Die Oppusition stellte sich bereits hinter die Gamer und erklärte beispielsweise in Form der bayrischen Grünenpolitikerin Katharina Schulze, dass das Problem nicht Gaming, sondern Rechtsextremismus heißt.

Auch der Bundesverband Game äußerte sich in Form des Geschäftsführers Felix Falk und verurteilt, die Games Community unter einen Generalverdacht zu stellen. Dies zeuge von Unkenntnis und Hilfsloskeit und lenkt von den wirklichen Problemen der Gesellschaft ab. Games seien Alltag und fast jeder zweite Deutsche würde sie konsumieren.

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