Mighty No. 9 im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Mighty No. 9 im Test.

Wir haben uns das neuste Spiel von Keiji Inafune angeschaut. Mit Mighty No. 9 erfüllt Keiji Inafune zahlreichen Mega Man Fans einen Traum und bringt ein Spinnoff das deutlich an das Original angelegt ist. Doch wie viel Mega Man steckt wirklich drin und funktioniert diese Art von Spiel heute noch? Wir klären das im Test.

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[b]Worum geht es?[/b]
Mega Man war einige Jahre kaum aus der Videospiellandschaft weg zu denken. Doch irgendwie und irgendwann änderte sich das ganze Spieldesign zu 3D und 2D Plattformer wie Mega Man hatten eigentlich nur noch auf Nintendo Konsolen einen wirklich Platz. Ausgenommen sind hier natürlich Indie-Spiele, doch Mega Man als Indiespiel? Schwierig vorzustellen.

Keiji Inafune, der Schöpfer der Serie, hingegen hatte mit diesen Indie-Dasein keine Probleme! Ganz im Gegenteil nutzte er eine klug inszenierte Kickstarter Kampagne um mächtig viel Geld zu sammeln. Knappe 4 Millionen US Dollar sammelte er in kürzester Zeit und schuf damit eine der bislang größten Crowdfounding-Kampagnen. Die letzten Jahre nutzte er dann das Geld um Mighty No 9 umzusetzen. Eigene Akzente setzte der Entwickler dabei allerdings nicht, denn Mighty No. 9 bedient sich wirklich in jeder Hinsicht bei dem Vorbild Mega Man. Man mag sogar sagen man hat hire eine plumpe Kopie des originals erschaffen. Man schlüpft im Spiel in die Rolle des Roboters Beck, der sich mit Dr. White anlegt. Mega Man hatte hier andere Namen aber setzte ebenfalls immer wieder auf dieses einfache Konzept. Kleine Zwischensequenzen zeigen uns die Handlung zwischen den Charakteren.

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[b]Noch mehr Kopie[/b]
Doch damit nicht genug. Denn auch wenn wir dann anfangen zu spielen wirkt alles wie eine einzige Kopie. Wir springen durch verschiedene Level vorlagen. Finden fallen aus Strom, schwebende Plattformen, Gegner die wir mit unserem Handblaster umballern müssen und schreiten in großer Geschwindigkeit dank unseres Dashes durch die Level voran bis wir einen der Endgegner erreichen die es teilweise in sich haben.

Unterm Strich macht Mighty No. 9 dabei wirklich nichts falsch, denn die Steuerung funktioniert grandios. Die Framerate ist größtenteils stabil und der Schwierigkeitsgrad ist recht ordentlich. Allerdings wirkt Mighty No. 9 mehr wie ein Jump&Run aus den 80zigern und 90zigern und weniger wie ein in die moderne gebrachtes Comeback eines Klassikers. Nintendo zeigt mit Super Mario immer wieder, dass dies funktionieren kann. Dort beispielsweise durch clever eingesetzt Physikeffekte, tolle Musik, Super Artdesign neue Verwandlungen und unheimlich viel Spaß. Genau dieses Gefühl möchte bei Mighty No. 9 nicht aufkommen und das ist sehr Schade!

Und nach 8 Stages ist das Spiel dann auch schon vorbei. Nachdem man dann festgestellt hat, dass der Umfang ebenfalls fehlt hat man das Gefühl ein nettes Spiel gespielt zu haben, doch die Erfüllung, ein modernes Mega Man zu erhalten das Fans alter Stunde und neue Fans glücklich macht, dass kann Mighty No 9 nicht geben. Schade!

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Fazit: Man sagt ja immer die Hoffnung stirbt zuletzt. Nicht wenig Spieler alter Tage würden gerne ein großes Comeback von Mega Man sehen, der mit klugen neuen Spielideen ein modernes Abenteuer auf Basis der alten Klassiker bekommt. Keiji Inafune hätte hier die Gelegenheit dazu gehabt, verlässt sich allerdings zu sehr auf die Basics und vergisst dabei die kreativität.

Unterm Strich macht Mighty No 9 natürlich Spaß. Aber reicht Spaß wirklich aus um am Ende zufrieden zu sein? Bei Mighty No 9 tat es das bei mir nicht. Das Spiel wird genauso schnell im Regal landen, wie es den Weg zu mir fand. Schade!

Kaufempfehlung: Echte Mega Man Fans sollten zugreifen. Erwartet jedoch nicht zu viel!

Hinweis: Wir hatten zum Test nur die Xbox One Variante vorliegen. Über die restlichen Versionen können wir technisch keine Aussagen treffen