Ori and the Blind Forrest im Test

Autor des Artikels: Axe of Dargo

ori and the blind forrestAuf der letzten E3 wurde Ori and the Blind Forrest vorgestellt. Die Begeisterung war groß um dieses wunderschöne Plattformer-Spiel. Bereits im Dezember 2014 sollte es pünktlich zu Weihnachten erscheinen. Doch die Entwickler waren noch nicht zu 100% zufrieden und haben den Titel auf März 2015 verschoben.

Nach insgesamt vier Jahren Entwicklungszeit ist Ori and the Blind Forrest nun endlich für die Xbox One und dem PC als exklusiver Titel erschienen. Später im Jahr soll noch eine Xbox 360 Version folgen. Grund dafür ist, dass Microsoft das Potential des Spiels sehr früh erkannt hatte und dem Entwickler Moon Studios anbot, das Spiel zu vermarkten.

Aber ob dieses Märchenhafte Spiel, uns hart gesottene Gamer in seinen Bann ziehen kann, lest Ihr in den folgenden Zeilen.

Ori 01Die Finsternis über Nibel

Ori and the Blind Forrest spielt in dem wunderschönen Fantasy Land Nibel. Zentral gelegen steht ein riesiger Baum, welcher das Land mit Energie versorgt. Dieser sogenannte Geisterbaum entsendet Geistergeschöpfe, welche sich um die Märchenhafte Landschaft kümmern.

Darunter auch Ori, der kleine Spross des Geisterbaumes, welcher fern ab des Baumes verloren ging. Ein Bärenartiges Geschöpf namens Naru fand Ori. Naru zog ihn auf und beschützte ihn. Dadurch entstand eine sehr tiefgreifende Beziehung zueinander. Sie lebten in einem Baumhaus, sammelten zusammen Nahrung und bauten eine Brücke um einen nahe gelegenen Fluss überqueren zu können.

Diese zauberhafte Idylle hielt nur leider nicht lange an. Das Land wurde von einer Finsternis umhüllt, welche nach einem Angriff auf den Geisterbaum Einzug erhält. Mit letzter Kraft versucht der Geisterbaum seine Schützlinge zu rufen und erstrahlt im gleißenden Licht.

Doch dieses Unterfangen lockte auch die Feinde des Baumes an und wurde seiner Energie beraubt. Der Wald und das Land Nibel verdorrten. Naru und Ori konnten nicht mehr die nötige Nahrung finden.

Ori 03Seltsame aber wundersame Fabelwesen

Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht zur Story von Ori erzählen. In den ersten, rund zehn Minuten des Spiels schaffen die Entwickler es, so viele Emotionen und Gefühle zu vermitteln, wie es andere Spiele nicht in 20 Stunden schaffen.

Und genau dies schaffen die Entwickler der Moon Studios auch konstant, während des gesamten Spiels zu halten. Dabei kommen sie mit den einfachsten Mitteln aus. Denn wirklich viel gesprochen wird in dem Spiel nicht.

Es gibt einen Erzähler, welcher eine unverständliche mysteriöse Sprache spricht. Übersetzt wird dies durch schön platzierte Untertitel. Aber auch abseits von dem Erzähler, wird die Geschichte eher durch Ausdruck und Mimik der Charaktere geformt.

Und Wundersame Charaktere, bzw. Wesen findet man einige in Nibel. Ori trifft relativ zu Beginn des Spiels auf eine kleine Waldfee aus Energie, welche ihn durch die Geschichte begleitet. In kurzen Monologen erklärt sie dem Spieler was zu tun ist und beleuchtet so weitere Teile der Story und der Welt.

Ori 06Von Fähigkeiten und RPG Elementen

Neben der begleitenden Fee trifft Ori auch auf einen spinnenartigen Troll und hilft ihm aus einer ungünstigen Lage. Dafür bedankt sich der Troll und revanchiert sich an anderer Stelle im Spiel dafür bei Ori.

Im Verlauf der Geschichte lernt Ori so nicht nur neue Figuren kennen, sondern erlernt auch neue Fähigkeiten, die seine Standardbewegungen, laufen, springen und schießen erweitern. Beispielsweise erlernt er die Fähigkeit einen Doppelsprung auszuführen, oder sich von Gegnern und feindlichen Geschossen abzustoßen oder diese umzulenken.

Neben dem hinzugewinn von Fähigkeiten sammelt Ori auch konstant Erfahrungspunkte, welche er in einem recht großen aber übersichtlichen Fertigkeiten-Baum ausgeben darf. Hier kann man sich Ori nach seinem eigenen Ermessen anpassen und verbessern.

So kann beispielsweise Unterwasser Atmung erlernt, oder auch die Fähigkeiten der kleinen Waldfee verbessert werden. Ganz genau, die kleine Fee begleitet Ori nicht nur, sondern verteidigt Ihn auch. Das Energiewesen schießt mit einer Art Energiekugeln auf Gegner. Ori selbst hat keine Möglichkeit Gegnern Schaden zuzufügen, außer später im Verlauf des Spiels mittels der Stampfattacke.

Ori 02Kein Spiel für Weicheier

Energie ist im Übrigen eine sehr wichtige und wertvolle Ressource, welche es neben Vitalität, also dem Leben von Ori zu sammeln gibt. Mit Hilfe der gesammelten Energie können größere Explosionen erzeugt werden, verschlossene Tore geöffnet oder Speicherpunkte gesetzt werden.

Speicherpunkte sind zudem dafür da um seine Fähigkeiten verwalten und verbessern zu können. Neben den Individuell platzierten Speicherpunkten gibt es noch feste vorgegebene Punkte, welche in der gesamten Welt, mit relativ großen Abständen verteilt sind.

Was man wissen muss, sobald man stirbt, taucht man am zuletzt festgelegten Speicherpunkt wieder auf und verliert ab dem Speicherort bis zum Ableben alle gesammelten und erhaltenen Dinge.

Und glaubt uns, wenn wir sagen, dass das Ableben von Ori an jeder Ecke auf einen wartet. Denn das Spiel verzeiht dem Spieler keinen einzigen Fehler, vor allem in den Passagen wo man vor etwas flüchten muss, kann es wirklich sehr schwer werden. Aber durch die Perfekt umgesetzte Steuerung, werden die Fehler wirklich nur von einem selbst verursacht.

Ori 04Einfach nur Märchenhaft

Dafür tröstet das Spiel einen durch die wunderschöne Grafik, welche traumhaft durch die Unity Engine umgesetzt wurde. Die flüssigen Animationen fügen sich ein, als wären sie Bestandteil des Hintergrundes.

Auch die Umgebung wirkt immer Individuell und nicht generisch. Die Entwickler haben penibel darauf geachtet, jede Gegend anders und auch neu zu gestalten. Auf Stempel Technik wurde komplett verzichtet.

Zudem wird Ori and the Blind Forrest von einem atemberaubenden und zauberhaften Orchestralem Soundtrack untermalt. Die Emotionen und Gefühle des Spiels werden dadurch nur noch mehr verstärkt.

Kritikpunkte findet man hingegen nicht wirklich. Einzig und allein, dass man nach beenden des Spiels die restlichen Sammelobjekte nicht mehr sammeln kann, da man das Spiel dann nicht mehr fortsetzen darf.

Ein Hinweis auf einen PONR (Point of no return) wäre da hilfreich gewesen, denn viele Erfolge basieren darauf auch alles einzusammeln. Die zwei schwierigsten Erfolge lauten allerdings, das Spiel ohne zu sterben beenden oder auch das Spiel in unter drei Stunden zu schaffen.

Ori 05Fazit:

Axe of Dargo: Mit Ori and the Blind Forrest hatten Microsoft genau den richtigen Riecher. Der Plattformer sieht nicht nur bezaubernd aus, sondern erzählt auch noch eine sehr emotionale Geschichte, rund um den Titelgebenden Ori.

Das Spiel fühlt sich in jeder Hinsicht perfekt an, bis auf den hohen Schwierigkeitsgrad, welcher nicht eingestellt werden kann, gibt es wirklich nichts zu bemängeln. Trotz der vielen Frustmomente schaffen es die Entwickler den Spieler zu fesseln und es weiter zu probieren.

Denn schließlich will man ja wissen wie es in der Geschichte weiter geht. Auch für die Entdecker unter euch wurde einiges getan. So kann man viele versteckte Gänge finden oder Items sammeln um Ori zu verbessern.

Eins könnt Ihr mir glauben, auch wenn Ori nicht unbedingt ein zweites Mal, bis auf vielleicht für Erfolge, gespielt werden muss, bleibt einem das Spiel sicherlich länger im Gedächtnis. Denn solch ein Spiel gibt es kein weiteres Mal und erhält von mir eine Kaufempfehlung für wirklich jeden!