Bladestorm Nightmare im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Bladestorm Nightmare schickt uns zurück ins Mittelalter. Ob dies nur für das Setting oder gar für das ganze Spiel gilt, dass verraten wir im Test. Immerhin handelt es sich hier um ein Re-Release eines fast 8 Jahre alten Spiels.

[b]Worum geht es?[/b]
In Bladestorm Nightmare versucht Koei Tecmo die ganze Geschichte mal anders anzustellen. Statt den üblichen Dynasty Warriors Korsett, bei dem ihr in einfach gestrickten Hack’N’Slay, einen vorgegeben Zweck erfüllen müsst, versucht man es in Bladestorm Nightmare, taktischer. Als Söldner müsst ihr euch zwischen die Fronten begeben und um euch Armeen versammeln. Diese gilt es über die Zeit immer weiter auszubauen und dann wieder in den Kampf zu schicken.

Dabei wird uns ein großer Teil des Spiels in einfachen Menüs gezeigt. Anhand von grafischen Tabellen, Dialogen, Texten und Beschreibungen müssen wir Entscheidungen treffen. Für welche Seite kämpfen wir? Welche Aufgaben meistern wir? Welche Upgrades erforschen wir? All das sind Fragen, mit denen wir uns im Verlauf von Bladestorm Nightmare beschäftigen. Allerdings erst nach einer gewissen Zeit, denn anfänglich werden wir von den ganzen Möglichkeiten erschlagen und möchten lieber einfach mal eine Runde, auf dem Schlachtfeld, spielen.

Bladestorm-Nightmare-Cavalry[1]

[b]Auf in den ersten Kampf[/b]
Und so kommt es, dass wir uns irgendwie durch die Menüs klicken, bis wir uns auf irgendeinem Schlachtfeld wiederfinden. Erschreckend ist die Optik, die gegenüber Dynasty Warriors nochmals abgenommen hat. Es scheint fast so, als wie hätte man bewusst auf ein „HD“ hinter Bladestorm Nightmare verzichtet. Das ist ja ein beliebtes Kürzel, um ältere Remakes nochmal kräftig zu bewerben. Die Optik bleibt selbst hinter PlayStation 2 Blockbustern zurück…

Doch Optik ist ja bekanntlich nicht alles. Und so gehen wir dennoch neutral in den ersten Kampf. Und tatsächlich, kann das System des Spiels anfänglich einen gewissen Charm versprühen. Schnell merken wir, hier läuft alles etwas taktischer ab. Einfach gestrickte Kloppereien wie in Dynasty Warriors gibt es hier nicht. Wir spielen einen Offizier, der umringt von Einheiten ist, die auf dessen, beziehungsweise unsere, Befehle hören. Diese können wir aber immer nur begrenzt verteilen. Ist ein Befehl gegeben, müssen wir warten bis die Abklingzeit abgelaufen ist. Actionreich bleibt das Spiel dennoch, da wir auch immer darauf achten müssen, dass wir uns mit den Truppen optimal ausrichten und so möglichst viele Gegner treffen.

Da es aber unterschiedliche Einheiten gibt, müssen wir teilweise darauf achten, dass wir uns so positionieren, dass unsere Einheiten von den Gegnern nicht zu stark getroffen werden. Obendrein müssen wir immer mehr darauf achten, dass wir mit bestimmten Einheiten, andere Einheiten ausspielen. Ein Stein-Schere-Papier System. Dies bringt eine sehr taktische Note ins Spiel.

Bladestorm-Nightmare-2[1]

[b]Solider Anfang, schwache Weiterführung[/b]
Koei Tecmo ist ja bereits dafür bekannt, Spiele einfach umzusetzen, jedoch immer darauf zu achten komplexe System hinter die Spiele zu bauen, die einen Spieler sehr lange motivieren können. Hier hat Koei Tecmo sich aber verzockt, denn mit den vielen Upgrades die wir unseren Einheiten geben können, wird das Spiel immer einfacher. Und so sind wir, mit den richtigen Upgrades, schon wenige Kämpfe später viel zu mächtig.

Immer wieder zieht auch der Schwierigkeitsgrad mal an, da auch die Gegner mal mit neuen Einheiten das Schlachtfeld betreten. Doch es fällt auf, dass das Spiel am Anfang tatsächlich noch am meisten Taktik von uns abverlangt.

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Aber selbst wenn wir den einfachen Schwierigkeitsgrad bei Seite schieben, bleiben zahlreiche weitere Probleme, die das Spiel nicht empfehlenswert machen. So spielt die KI nicht selbständig mit. Machen wir nichts, passiert auch nichts nennenswertes auf dem Spielfeld. Die KI verteidigt nicht richtig. Sie greift auch nicht effektiv an. Die optische Schlacht verfällt zu einer Lächerlichkeit. Dies bemerkt man auch daran, dass unsere Entscheidungen, für welche Seite wir als Söldner kämpfen, keinen langfristigen Einfluss auf den Spielverlauf haben. Wir müssen uns den Vorgaben der Spielentwickler beugen.

Fazit: Bladestorm Nightmare hat interessante Ideen. Jedoch sind diese nicht gut umgesetzt. Es fehlt Balance. Es fehlt mehr Dynamik. Es fehlt eine intelligente KI, die für taktische Schlachten sorgt, die an mehreren Fronten stattfinden. Selbst für Spieler die seichte Kost suchen, wird dieses Spiel auf lange Zeit wenig bieten. Alles wiederholt sich. Entscheidungen sind belanglos. Ich selbst hatte nur anfänglich Spaß mit dem Spiel. Schnell ist dieser abgeflacht. Schade!