Wenn ich bleibe Filmkritik

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Dramen sind nicht jedermanns Sache. Vor allem dann nicht, wenn sie in der Fassade eines Tennie-Liebes-Films stecken. Dennoch haben wir einen Blick auf „Wenn ich bleibe“ geworfen und verraten euch unsere Meinung in der Filmkritik.

[b]Musik, Liebe, und…[/b]
Musik und Liebe haben eine gemeinsamkeit. Beide erfordern Herz, Verstand und Aufmerksamkeit. Fehlt eine dieser wichtigen Zutaten, ist das Resultat meist unzufriedenheit. War das vielleicht ein treibender Faktor bei dieser Geschichte? Soweit ich informiert bin basiert der Film auf einer Roman-Vorlage. Diesen habe ich nicht gelesen, weshalb ich das ganze nicht vergleiche kann. Mein Vergleich tendiert eher in die Richtung, dass ich versuche die Qualität der Films an sich, in eine Skala zu ordnen. Denn ich habe schon viele Dramen gesehen. Manche fantastisch, andere Mittelmäßig, einige todeslangweilig. Die Frage war also, wo ordnet sich hier „Wenn ich bleibe“ ein?

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[b]Talentierte Musikerin trifft auf Rockstar[/b]
Ausgangssituation dieser Geschichte ist die Musik. Denn die talentierte 17. Jährige Mia ist eine hochbegabte Cellistin. Während der Schule wird ihr Talent vom etwas älteren Adam entdeckt. Da hinter der Cellestin Mia auch eine attraktive Frau steckt und beide die Musik verbindet, ist es nur eine Frage der Zeit, dass sich beide ineinander verlieben. Mit zahlreichen Szenen bringt uns der Film diverse Lebensauschnitte näher, in den sich ihre Liebe aufbaut. Erster Probleme auftreten. Die beiden sich sogar streiten. Man beginnt sich langsam aber sicher mit den Figuren vertraut zu machen.

[b]Verschenktes Potential[/b]
Schon hier zeigt der Film diverse Schwächen. Obwohl der Film mit guten Schauspielern besetzt ist, kommen diese Emotionen niemals komplett rüber. Vieles wirkt kalt und erreicht den Zuschauer nicht komplett. Villeicht liegt es auch an den vielen Zeitsprüngen, die der Film den Zuschauer zumutet. Oft hat man das Gefühl in einer Szene, dass dies nun ein Schlüsselmoment sein könnte. Doch keine 10 Minuten später kommt schon die nächste Szene, die in einem ganz anderen Zusammenhang steht und jedes Mal die Suche nach Sympathie neu auf facht.

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[b]Das Unglück[/b]
Gegen Mitte des Films folgt dann der große Plott, bei dem es in diesem Film eigentlich gehen soll. Mia, ihr Bruder und ihre Eltern haben einen schweren Autounfall. Ab hier nehmt die Dramatik des Films deutlich zu. Doch da ich bis hier hin nicht zu 100% mit den Charakteren mitfühlen konnte, kommt die Dramatik nicht bei mir an. Nur selten kann ich mich in die Dramatik der Szenen hineinfühlen. Und so bleibt zum Ende das Gefühl, einen soliden Film gesehen zu haben, der jedoch vieles an Potential verschenkt hat.

[b]Happy End[/b]
Während weiterhin ettliche Zeitsprünge vollzogen werden, die uns die Zusammenhänge der Charaktere im Film näher bringen sollen, nähert sich den Film langsam aber sicher dem Ende. Mia wandelt während dessen die ganze Zeit durch das Krankehaus. Stellt den Sinn des Lebens in Frage. Kann man bleiben, obwohl die ganze Familie gegangen ist? Bleibt man für die Liebe? Kann sie ihren größten Traum erfüllen, indem sie an der Musik-Hochschule Juilliard Schoolangenommen wird?

[b]Blu-Ray[/b]
Wir haben uns die Blu-Ray Version des Films angesehen. Diese verfügt über ein sehr gutes Bild und einen ordentlich Ton. Der Film ist insgesamt ordentlich abgemischt. Der Soundtrack ist sehr gut gelungen! Da die Aufnahmen zu einem Großteil in einer Klinik stattfanden, hat der Film kaum spektakuläre Bilder.

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Fazit: Wenn ich bleibe hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Zwar habe ich den Film mit Spannung geschaut und fühlte mich auch bis zum Schluss unterhalten. Nicht einmal hatte ich das Gefühl diesen Film nun abschalten zu müssen. Jedoch wird man durch die vielen Zeitsprünge immer wieder aus der Handlung gerissen. Das wiederum mündet darin, dass man mit den Charakteren nicht richtig mit fiebern kann. Und eigentlich basiert dieses Drama darauf, dass man die Trauer jedes einzelnen aufsaugt und selbst spürt. So habe ich einen netten Film gesehen, der mir aber das Gefühl lässt, dass diese Geschichte noch deutlich besser hätte erzählt werden können.